Fehlt es an starken Männern?

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In einem Zitat heißt es: „Hard times create strong men. Strong men create good times. Good times create weak men.“ – Trifft das auf unsere heutige Zeit zu? Nehmen wir mal an, dass grundsätzlich mit „men“ die Menschheit gemeint ist, ist das Thema aus meiner Sicht viel komplexer. In diesem Artikel versuche ich einige Aspekte davon zu beleuchten.

 

Insgesamt sehe ich noch viel zu viel männliche Energie in unserer Welt. Sprich Konkurrenzkampf und Leistungsdruck um jetzt mal nur zwei Beispiele zu nennen. Wir leben in einer Welt, die grundsätzlich bessere Bedingungen für den männlichen Standard Menschen bietet. Warum ich das so formuliere? Weil es auch genügend Männer gibt, die in diesem System leiden – dazu aber in einem anderen Artikel mehr.

Gleichzeitig entstand mit einer guten Intention – nämlich dem gleichen Recht für alle Menschen – eine Bewegung, die dazu führte, dass Frauen selbst in ihre (oft auch toxische) Energie gegangen sind. Statt weibliche Qualitäten wertzuschätzen, vermännlichen wir Frauen viel mehr. Dazu weiter unten mehr.

 

Betrachten wir einen weiteren Aspekt: Die Entwicklung unserer Kinder. Während die Schulzeit für die Mädchen von Vorteil ist und sie dann erst auf dem Weg zur Frau ins Straucheln geraten aufgrund mangelnder weiblicher Rollenbilder, werden Jungs bzw. heranwachsende Männer in ihrer Entwicklung beschränkt und in die Nice Guy Schiene gedrängt. Vera F. Birkenbihl hat dazu ganz tolle Vorträge gehalten, die unglaublich spannend sind. Findet man bei Interesse kostenfrei auf YT. . Dabei stellt man schnell fest, dass ihnen eine „artgerechte“ Entwicklung fehlt. Das ganze wird noch getoppt davon, dass Kinder immer früher und immer länger in die Fremdbetreuung gegeben werden, wo – gerade in den Altersklassen 2 bis 11 Jahre – bis heute 90% weibliche Bezugspersonen sind. Für beide Geschlechter fehlt es in dieser Phase an guten männlichen Bezugspersonen, die eine gesunde Männlichkeit verkörpern. Und auch die 90% weiblichen Bezugspersonen sind größtenteils in ihrer mannlichen Energie. Es ist also weder die gesunde Weiblichkeit noch die gesunde Männlichkeit während der Entwicklung vorhanden. Und das in etwas seit den 70er/80er Jahren.

 

Schauen wir in die Familien ist es nicht besser. Auch hier ist das klassische Familienbild rückläufig und immer mehr Alleinerziehende das neue „normal“. Meistens sind es die Mütter, die mit den Kindern zusammenleben und wieder fehlt die männliche Bezugsperson im Alltag. WICHTIG: Hier geht es mir nicht um eine Bewertung, sondern rein um Ursache und Wirkung.

Die Gleichberechtigung der Frau war ein wichtiger Schritt. Doch so, wie wir es heute verkörpern ist es, meiner Meinung nach, eher schädlich. Statt weibliche Qualitäten wirklich zu schätzen, werden sie – am ehesten noch von Frauen (ja, auch ich gehörte mit dazu)- regelrecht verachtet. Viele erfolgreiche Frauen sind erfolgreich, weil sie in ihrer männlichen Energie sind. Statt auf weibliche Art zu führen, sehen wir sehr viele Frauen, die eben in männlicher Energie zum Erfolg kommen. Vor vielen Jahren habe ich sogar mal einen Workshop mitgemacht. Er hieß „Durchboxtraining für Frauen in Führungspositionen“ – Ziel war es darin, sich dem Spiel der Männer anzupassen, um als kompetent wahrgenommen zu werden. Das sagt eigentlich schon alles.

Doch diese extrem Verköprerung von männlicher Energie, den großen Drang nach Unabhängigkeit und „ich kann für mich selbst sorgen“ Mentalität führt nur zu noch mehr Disbalance. Sie bilden einen männlichen Pol und ziehen tendenziell weibliche, angepasste Männer (oder klassische Princen-Typen) an und wundern sich, warum es dann in der Beziehung nicht so läuft, wie sie gerne hätten. Statt einen Partner, der sie Versorgen und ihrem Leben Rahmen geben kann, hat sie einen Partner der ihre Energie als bequem erachtet und sich selbst um immer weniger kümmert. Trennung vorprogrammiert. ….dazu wird es auch mal einen eigenen Artikel geben.

Also allein den Männern oder der männlichen Energie dieses Phänomen zu zu schreiben, ist mir viel zu einfältig gedacht. Wir leben in einer männlich dominierten Welt, vermännlichen die Frauen, verweiblichen die Jungs und Männer und wundern uns dann, warum es zu großer Disbalance kommt. Es ist eine aneinander Reihung vieler Faktoren, die wir in unsere Welt geschaffen haben. Und ebenso braucht es viele Faktoren, um wieder in Balance zu kommen.

Ich bin davon überzeugt, dass die Lösung unter anderem darin liegt, dass wir 1. uns endlich als gleichwertig betrachten und nicht als gleich 2. Jeder einzelne in die individuelle Balance findet und 3. Wir unsere natürliche Symbiose von männlicher und weiblicher Energie wiederfinden – auf allen Ebenen im Inneren und Äußeren.

Und noch eine kleine Anmerkung: männliche/weibliche Energie ist ungleich Männern/Frauen. Aus meiner Sicht hat jeder Mensch ein individuelles Gleichgewicht von männlicher und weiblicher Energie. Das bedeutet nicht, dass es 50:50 sein muss. Das kann 30:70 sein, 60:40 oder 10:90…..und alle beliebigen Verhältnisse dazwischen. Natürliche Gleichgewichte liegen selten bei 50:50. Und das alles losgelöst von Geschlecht und Gender.

Wir leben in der Dualität – gemeinsam ist es ein Ganzes. Lehnen wir eins von beidem ab, lehnen wir auch immer ein Teil von uns selbst ab. 💞

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