Stress ist nichts anderes als eine moderne Form von Angst

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Viele Menschen reagieren erstmal ablehnend auf dieses Statement. Stress ist eine Form von Angst. Ich selbst habe im ersten Moment ebenso reagiert. Was für ein Quatsch! Nur weil ich gestresst bin, habe ich doch keine Angst……oder?

Schauen wir uns doch mal einige Ursachen für Stress an.

Zeitdruck. Man möchte pünktlich sein. Vielleicht weil gerade ein wichtiger Termin ansteht oder weil die Kinder rechtzeitig zur Schule müssen, vielleicht auch, weil es Job so gefordert wird oder weil der Tag so eng getacktet ist, dass wenn eine Sache passt, der gesamte Plan nicht mehr aufgeht.

Erwartungen. Von anderen und von sich selbst. Man will das Richtige tun oder sagen. Man will niemanden enttäuschen. Man will die geforderte Leistung bringen. Keine Fehler machen. Sich nicht blamieren. Nicht als schlechter Mensch oder noch schlimmer: als schlechte Mutter angesehen werden.

Gesundheit. Sich richtig ernähren. Abnehmen, zunehmen. Ausreichend Bewegung haben. Aber auch schon bestehende Krankheiten können zu Stress führen. Andauernde Arzttermine. Medikamente besorgen, immer dran denken, die Tabletten zu nehmen usw. – für viele artet das auch in Stress aus. Besonders wenn es noch die eigenen Kinder betrifft.

Überzeugungen und Normen. Man tut das so. Das gehört sich so – oder etwas gehört sich nicht. Es gibt massenhaft gesellschaftliche Vorgaben, die sich im Laufe des Lebens im Unterbewusstsein eingepflanzt werden. Dabei tun wir dann Dinge, die wir vielleicht nicht tun wollen. Menschen zu Feiern einladen, die wir eigentlich nicht dabei haben wollen. Ja zu Dingen sagen, die uns eigentlich keinen Spaß machen.

Andere Menschen. Der Falschparker. Der Vordrängler an der Kasse. Die schlechte Laune des Partners nach der Arbeit. Die Schwiegermutter, die sich in alles einmischt……kurzum Verhaltenweisen, die anders sind, als wir sie wünschen.

Euch fallen sicher selbst mehr als genug Beispiele ein, die euch so stressen könnten. Doch was steckt wirklich hinter diesem Stress? Und jetzt gebe ich euch etwas ganz praktisches an die Hand, wo ihr selbst überprüfen könnt – was euch wirklich stresst.

Nehmen wir direkt den ersten Punkt. Zeitdruck. Was ist, wenn du nicht pünktlich bist? Was ist, wenn die Kinder nicht rechtzeitig zur Schule kommen? Dann bist du eben zu spät auf der Arbeit. Und? Was dann?
Wahrscheinlich kommen dann so Antworten wie „dann verliere ich vielleicht meinen Job“ – Und? „Dann verdiene ich kein Geld mehr und kann die Miete nicht mehr bezahlen“ – Ah, also hast du Angst davor deinen Job zu verlieren, wenn du unpünktlich bist?
Was ist wenn die Kinder zu spät zur Schule kommen? „dann müssen wir irgendwann zum Gespräch mit der Schulleitung. Vielleicht wird das Jugendamt eingeschaltet und man denkt, wir seien schlechte Eltern.“ – Also hast du Angst davor man könnte deine Erziehungsfähigkeit in Frage stellen?

Auch der Punkt Erwartungen hat so einiges zu bieten. Wenn du mal das falsche sagst, könnte es zu auseinandersetzungen führen. Oder du vertrittst eine unbeliebte Meinung und könntest von anderen abgeleht werden. Dahinter steckt die Angst vor Ablehung bzw. eine Angst vor Konflikten.
Bei einem Fehler haben die meisten Angst vor einem blöden Gefühl. Auch das ist sehr weit verbreitet. Man will sich halt nicht mit doofen Emotionen auseinandersetzen.

Die unbequeme Wahrheit ist, dass hinter jedem dieser Punkte letztendlich eine Angst vor irgendwas zu finden ist. Für mich war es eine schmerzfhafte Erkenntnis zu erkennen, dass mein ganzes Leben lang eigentlich ständig Angst vor etwas hatte. Besonders, weil ich immer diesen Anspruch an Perfektion erfüllen wollte. Ja, Perfektion ist einer der größten Stressoren im Leben und sorgt quasi für permanenten Angstmodus.

Doch was bringt denn nun diese Erkenntnis?
1. Alles was uns bewusst ist, können wir auch verändern. Erkenntnis ist der Schlüssel dazu. Also herzlichen Glückwunsch. Wenn du deine Angst kennst, ist die Hälfte schon geschafft.
2. Du verstehst, dass und warum dein Nervensystem permanent im fight or flight mode ist. Die Erkenntnis bringt dir vor allem eines: Den exakten Ansatzpunkt, um in Balace zu kommen.
3. Wenn alles „nur“ eine Angst ist. Kannst du dein Leben sofort entspannen, wenn du die Kompetenz ausbildest mit deinen Emotionen (und denen anderer) umgehen zu können.

Der Umgang mit deinen Emotionen bringt dir ein stressfreies Leben. Simpel, aber nicht unbedingt einfach. Aber dazu an anderer Stelle mehr.

©MINDAMORPHOSE

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